Literaturtipps

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Meine Empfehlungen

Professionelle und Persönliche Entwicklung

Persönlichkeit, Intelligenz, Begabung
Kommunikation, Reden, Schreiben
Systemische Beratung
Entwicklung, Gruppen, Organisationen
Gehirn und Wahrnehmung
Selbstmanagement und Arbeitsorganisation
Psychologie
Wirtschaft und Gesellschaft

Persönlichkeit, Intelligenz, Begabung

Joachim Bauer:
Wie wir werden, wer wir sind.
Die Entstehung des menschlichen Selbst durch Resonanz.
Blessing, München 2019

Dieses Buch beantwortet Lebensfragen, die man sich schon längst hätte stellen sollen.

 

Elsbeth Stern, Aljoscha Neubauer:
Intelligenz.
Große Unterschiede und ihre Folgen.
DVA, München 2013

„Im Allgemeinen sind intelligente Menschen weniger intelligenten in folgenden Aspekten überlegen:

  • in der Geschwindigkeit, mit der sie benötigtes Wissen aus dem Gedächtnis abrufen,
  • in der Menge an Information, die sie in ihrem Arbeitsgedächtnis speichern können,
  • in der Fähigkeit, irrelevante Informationen zu hemmen und dafür zu sorgen, dass das Arbeitsgedächtnis nicht blockiert wird,
  • in der Fähigkeit, Ziele zu wechseln, wenn es die übergeordnete Anforderung verlangt,
  • in der Geschwindigkeit, mit der Handlungsalternativen gegeneinander abgewogen werden.“ (S. 15f)

Intelligenz ist eine wichtige Persönlichkeitseigenschaft, die sich auf das gesamte Sozialverhalten eines Menschen auswirkt. Mit der aktuellen wissenschaftlichen Forschung geht die Intelligenz- und Kognitionsforscherin Stern davon aus, dass es eine generelle Intelligenz gibt, die man mittels validierter Tests messen kann. Diese ist mindestens zur Hälfte erblich bedingt.

Mit standardisierten und validierten Tests kann die Intelligenz eines Menschen gemessen und seine Begabung in verschiedenen Leistungsbereichen beschrieben werden. Dazu dient der so genannte Intelligenzquotient, kurz IQ. Die Mitte ist bei 100 definiert, als normal intelligent gilt also jemand, der in seiner Vergleichsgruppe einen IQ von 100 hat. (Alter und Ausbildung werden beim Testen berücksichtigt.) Je niedriger die ermittelte Leistungsfähigkeit ist, umso niedriger ist auch der IQ; je höher, umso höher ist der IQ. Hochbegabung ist definiert als IQ von 130 oder höher. Solche Werte erzielen nur 2% der Getesteten.

Wer durch Ausbildung, Lebenserfahrung, Fleiß, Übung und eine wohlwollende persönliche Umgebung seine Begabungen fördert, kann diese erblichen Anlagen zur Entfaltung bringen. Stern und Neubauer beschreiben, welche Konsequenzen sich für Bildung, Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung daraus ergeben.

 

Andrea Brackmann:
Ganz normal hochbegabt.
Leben als hochbegabter Erwachsener.
Klett-Cotta Leben 2007

Ein unbändiges Gerechtigkeitsempfinden; am Anfang einer Diskussion schon sehen, worauf alles hinausläuft; mit einer einzigen „logischen“ Bemerkung eine Runde gegen sich aufbringen, sich irrsinnig freuen und schrecklich betrübt sein können – kurz, sich zu manchen Zeiten wie ein Alien fühlen unter lauter Menschen, die einen einfach nicht verstehen können, weil sie irgendwie ganz anders „ticken“, irgendwie langsamer und unsensibler sind… Brackmann hat die Antwort darauf: Vielleicht sind Sie heimlich hochbegabt?

Anhand von Lebensgeschichten unterschiedlicher hochbegabter Erwachsener, die erst spät von ihren besonderen Fähigkeiten erfahren haben, beschreibt die Autorin die Wahrnehmung und die Gefühlswelt von Hochbegabten in deren Alltag. Seit ich dieses Buch gelesen habe, verstehe ich manche Menschen besser und gehe mit viel mehr Neugier durch die Welt.

 

Andrea Brackmann:
Jenseits der Norm.
Hoch begabt und hoch sensibel.
Klett Cotta Leben 2005

Hochbegabte Kinder wurden und werden in Deutschland viel zu wenig gefördert – immer noch hindert das unreflektierte Misstrauen gegenüber einer fantasieren „geistigen Elite“ viele Bildungsverantwortliche daran, sich mit den vielen spannenden Facetten der Hochbegabung zu befassen. Die Folge: Hochbegabte Kinder arbeiten sich in sinnlosen Kämpfen um begabungsgerechten Unterricht und passenden menschlichen Umgang mit anderen auf. Werden sie in der Familie geliebt und in ihrer Eigenheit gefördert, dann stehen ihre Chancen ganz gut, zu brillanten, sensiblen Erwachsenen zu werden; begegnet ihnen die Welt aber mit Misstrauen („mit 4 kann man nicht lesen!“) und Vorurteilen („die Eltern pushen ihr Kind mit Zwang!“), dann werden nicht selten Schulversager und psychisch hoch belastete Jugendliche und Erwachsene aus ihnen. Das muss nicht sein!

Hochbegabung ist keine „schicke Modediagnose“, sondern erfordert den mutigen, offenen Blick auf Menschen, bei denen verschiedene Fähigkeiten besser besser ausgebildet sind als im Durchschnitt. Eine spezielle Förderung Hochbegabter zielt aber darauf ab, dem Kind sein oft gefühltes Anderssein verständlich zu machen und es beim Bewältigen eines (Schul-) Alltags zu unterstützen, der ständig unendliche Geduld und schmerzliche Anpassung (oft: „langsamer denken“) von ihm fordert. Ich darf in meinem Freundeskreis hier und da hochbegabte Kinder genießen – dieses Buch hat viel zu meinem Verständnis und meiner Freude im Umgang mit ihnen beigetragen.

 

Katharina Fietze:
Kluge Mädchen.
Frauen entdecken ihre Hochbegabung.
Orlanda 2013

Die Frage nach der Bedeutung des Geschlechts bei Intelligenz und Begabung wird zwar von den oben genannten Autor/innen auch angesprochen; Fietze jedoch widmet hochbegabten Frauen und Mädchen ein eigenes Buch und setzt die Geschlechterunterschiede immer wieder zum gesellschaftlichen Hintergrund in Beziehung, was dem Buch eine sehr aktuelle politische Dimension verleiht.

Wie Brackmann präsentiert Fietze ihre Thesen zunächst in Form von Lebensgeschichten hochbegabter Frauen mit verschiedenen, aber typischen Eigenschaften. In weiteren Kapiteln befasst sie sich z. B. mit der Intensität des Daseins, das Anderssein Hochbegabter und – dieses Kapitel finde ich besonders gelungen – mit dem Prozess der Entscheidung einer erwachsenen Frau, die bei sich eine hohe Begabung vermutet, sich testen zu lassen, bis hin zum Coming out im Freundeskreis und einem möglichen Neubeginn in ihrer Lebensorientierung.

Fietze bezieht sich häufig auf Brackmann, aber auch auf andere Autor/innen, und entwickelt deren Thesen weiter. Das Buch ist außerordentlich gut geeignet, um Suchenden Mut zu machen und Menschen, die Hochbegabte begleiten oder mit ihnen leben, einen Einblick in deren Welt zu geben.

 

Aiga Stapf:
Hochbegabte Kinder.
Persönlichkeit, Entwicklung, Förderung.
C.H. Beck 2003, weitere Auflagen überarbeitet.

Die Autorin lehrte und forschte an der Universität Tübingen bis 2009 auf verschiedenen Gebieten der Persönlichkeitspsychologie und gilt als eine der renommiertesten wissenschaftlichen Autorinnen zum Thema Hochbegabung bei Kindern und Jugendlichen. Seit 2010 hat sie mit drei von ihr selbst ausgebildeten Diplompsychologinnen eine private Praxis in Tübingen, das Tübinger Institut für Hochbegabung. Dort werden überwiegend Kinder und Jugendliche getestet; eine der Kolleginnen testet auch Erwachsene.

Wer sich insbesondere für Diagnostik zur Hochbegabung und Intelligenzmessung interessiert, wird in Stapfs Buch viele detaillierte und auch kritische Erklärungen finden. Das Buch geht ausführlich darauf ein, welche Merkmale bei der Diagnose und Beratung herangezogen werden können und sollten, und verdeutlich diese Kriterien immer wieder mit konkreten Zahlen aus der Forschung oder aus öffentlichen Wettbewerben (z. B. Bundeswettbewerbe für Schüler/innen). Der Bezug auf existierende Forschungsliteratur wird sehr umfangreich hergestellt, was aber die Lesbarkeit des Buches nicht stört, sondern als hilfreiche zusätzliche Ressource zu betrachten ist.

Aus meiner Sicht sind jedoch die Merkmale zur emotionalen und seelischen Entwicklung Hochbegabter zu knapp ausgeführt, und diese Beschreibungen scheinen mir außerdem wenig typisch für Hochbegabte, sondern sind mir aus der Linguistik und der Geschlechterforschung schon bekannt. Stapfs wirkt sehr bemüht darum, nur empirisch belegte Thesen darzulegen, was im wissenschaftlichen Sinne sicher korrekt ist; dabei kommen jedoch Ressourcen zu kurz, von denen viele Hochbegabte berichten, die aber durch Tests nicht erfasst werden.

 

Stefanie Stahl, Melanie Alt:
So bin ich eben!
Erkenne dich selbst und andere.
Ellert & Richter, 7. Aufl. 2011

Über dieses Buch werden Sie abwechselnd Tränen lachen und zutiefst erstaunt sein. Mit einem Schnelltest von 32 Fragen finden Sie über sich und andere heraus, ob Sie Gebrauchsanweisungen eher in die Ecke pfeffern oder sie genauestens lesen, ob Sie sich in aufregenden Situationen erst einmal verkrümeln und für sich nachdenken oder aller Welt erzählen, was Sie gerade erlebt haben, und dann geht es Ihnen besser. Basierend auf der Persönlichkeitspsychologie von C. G. Jung und dem lange bekannten und gut validierten MBTI (Myers Briggy Type Indicator) haben die Autorinnen ein gleichermaßen ernsthaftes wie unterhaltsames Buch zusammengestellt, mit dem ich meine Mitmenschen tatsächlich besser verstehen lernte. Ganz dringend empfohlen für alle, die ihre/n schweigsamen Partner/in nicht verstehen!

Das Buch hebt sich von sämtlichen Primitiv-Klassifizierungen wohltuend ab, und die zugrunde liegende Theorie ist eingangs knapp und gut verständlich beschrieben.

 

Kommunikation, Reden, Schreiben

Steve de Shazer:
Worte waren ursprünglich Zauber.
Von der Problemsprache zur Lösungssprache.
Carl Auer 2009

Wie komme ich als Beraterin oder Seminarleiterin eigentlich dazu, es besser zu wissen als meine Teilnehmer/innen? De Shazer zeigt in diesem wundervollen Buch, dass meine Beratung viel wirksamer ist, wenn ich Wort für Wort auf das höre und antworte, was mir ein/e Klient/in sagt. Nichts als gegeben hinzunehmen, keinerlei Annahmen zu machen und nur herauszufinden versuchen: Was zählt für diesen Menschen, der sich mir gerade anvertraut? Zwar hat Carl Rogers vor Jahrzehnten bereits seinen klientenzentrierten Ansatz beschrieben; de Shazers sprachbezogener Zugang jedoch hat etwas sagenhaft Handwerkliches. Die Verbindung zu mehreren linguistischen Theorien spricht mich als Rhetorikerin und Sprachwissenschaftlerin besonders an.

 

Wolf Schneider:
Deutsch.
Das Handbuch für attraktive Texte.
Rowohlt 2005

Endlich verstehe ich, warum ich mit den Texten der FAZ so oft zu kämpfen habe – dabei wäre durch einfache Umstellungen und Raffungen in den Sätzen so viel mehr Lesegenuss zu erzeugen! Tipps wie „Hauptsachen in den Hauptsatz“, wie man beim Verb die Grammatik überlistet und dass mit Satzzeichen Musik machen kann, habe ich trotz meines Rhetorikstudiums erst hier gefunden. Ein Buch für sprachsensible Menschen, die Lust am treffenden und verständlichen Ausdruck haben.

 

Jutta Sauer:
Praxishandbuch Korrespondenz.
Gabler 3. Aufl. 2009

Der Werbung kann ich nur zustimmen: Kundenorientierung und eine klare, überzeugende Sprache sind die entscheidenden Anforderungen an eine moderne und effiziente Geschäftskorrespondenz. Vielfach ist die Korrespondenz jedoch farblos, bürokratisch oder gespickt mit Amtsdeutsch. Dieses Buch hilft Ihnen, kundenorientiert, abwechslungsreich und psychologisch richtig zu formulieren und professionelle Geschäftsbriefe zu verfassen, die das Image Ihres Unternehmens steigern.

Neu in der 3. Auflage: alle Veränderungen, die sich seit der Rechtschreibreform ergeben haben, sind jetzt komplett umgesetzt. Form und Norm nach den Vorgaben der DIN 5008, schwierige Brieftypen (z. B. Antwort auf Reklamationen; Absagen; Mahnungen), Briefe zu besonderen Gelegenheiten (z. B. Glückwünsche, Beileid, Weihnachten), Musterbriefe.

 

Christian-Rainer Weisbach:
Professionelle Gesprächsführung.
Ein praxisnahes Lese- und Übungsbuch.
7. Aufl. dtv 2008

In englischer Übersetzung:
Christian-Rainer Weisbach:
Leadership in Professional Conversation.
dtv 2005

Unter allen so genannten „Rhetorikbüchern“ für gesprochene Kommunikation ist dieses aus meiner Sicht das beste, und es ist sagenhaft preiswert. Das Besondere daran ist: Hier werden Menschen ernst genommen. Statt fieser Tricks finden Sie jede Menge souveräner Möglichkeiten, um Ihre Ziele in Gesprächen zu erreichen. Dinge auf den Punkt bringen, positiv formulieren (so dass Ihr Gegenüber sich das passende Bild dazu macht), Umgang mit Störungen und immer wieder große Wertschätzung prägen dieses Buch.

 

Manfred Prior:
MiniMax-Interventionen.
15 minimale Interventionen mit maximaler Wirkung.
Carl Auer Systeme Verlag 2003

Nicht fragen, ob es geht, sondern wie es geht – dieser und viele andere kleine sprachliche Tipps sind in diesem Buch auf weniger als 100 Seiten zusammengestellt. Wer Weisbachs Professionelle Gesprächsführung schon kennt, findet hier weitere wirksame Formulierungen in kürzester Darstellung.

 

Siegmar Saul:
Führen durch Kommunikation.
Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Beltz Weiterbildung 1999

Kein Buch, mit dem man sich wichtig machen kann – sondern eines, um konkret und pragmatisch den Führungsalltag kommunikativ zu meistern. Viele Checklisten und kurze Beispiele machen den Inhalt anschaulich. Angenehm finde ich den Verzicht auf sinnlose pseudowissenschaftliche Grafiken.

 


Virginia Satir:
Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz.
Konzepte und Perspektiven familientherapeutischer Praxis.
Junfermann 2004

Der Titel verrät kaum, wie gut dieses flüssig lesbare Buch für Laien geeignet ist. Wie gehen Familienmitglieder miteinander um, welche Muster wiederholen sie, wo sind diese verletzend, und wie könnte es anders gehen – wertschätzender, konstruktiver? Die Texte sind ein Mix aus anschaulichen Fallbeispielen, Dialogen, gut verständlichen Theorieteilen und Handlungsempfehlungen.

Wer sich je für NLP (Neurolinguistische Programmierung) interessiert hat, erkennt Satirs Arbeit als wichtige Grundlage der NLP. Da mir persönlich die „Heilsversprechen“ mancher NLP-Vertreter zu euphorisch und unrealistisch erscheinen, halte ich mich lieber an die Quellen: Deswegen ist mir dieses Buch von Satir so lieb.

 

Bernhard Richter:
Die Stimme.
Grundlagen, künstlerische Praxis, Gesunderhaltung.
Henschel Verlag 2013

Ein Lehrbuch für alle, die sich für die Hardware des Stimm- und Sprechapparates interessieren. Bilder und anschauliche Grafiken wie aus dem Biologiebuch, physikalische und musikalische Phänomene sind auch gut beschrieben. Auch für Sprachwissenschaftler/innen dringend zur Anschaffung empfohlen, hier wird Phonetik toll begreiflich.

 

Harald Panknin, Uwe Schürmann:
Voice Coaching für Stimme und Ausdruck.
Reinhardt 2008

Eine Überraschung: Eigentlich hatte ich ein Rezepte für den gesunden und kreativen Umgang mit der eigenen Sprechstimme erwartet. Vorgefunden habe ich ein Buch, das mir höchst systematisch und beispielreich beschreibt, warum genau das meist nicht hilfreich für eine Arbeit an (m)einer Stimme wäre, und wie die Autoren statt dessen ihre Klient/innen unterstützen. Die Abstraktion der Beispiele aus der stimmtherapeutischen Praxis ist eine präzise, detaillierte Hitliste systemischer Beratungsinterventionen und daher sehr gut auf weitere Beratungsthemen übertragbar. Vor allem die Aspekte der Auftragsklärung und der Zielfindung werden ausführlich dargestellt. Quellen sind hilfreich zitiert.

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Systemische Beratung

Carmen Beilfuß:
Ein Himmel voller Fragen.
Systemische Interviews, die glücklich machen.
Carl Auer 2015

Eine Fülle ressourcenorientierter Fragen sind in diesem Buch versammelt. Der Titel des Buches ist ein Versprechen, das der Inhalt in wollen Umfang erfüllt.

Beispiele:
Welcher Soundtrack gehört zu deiner Jugend?
Welche Traditionen deiner Familie setzt du in deinem Leben fort?
Was war der längste Weg, den du mit einem Freund je gegangen bist?
Welche Facetten deines Berufes passen am besten zu deinem inneren Sein, welche erlebst du als besonders stimmig?
Was sind deine Lieblingsideen, wenn du an deine Zukunft denkst?

Wenn ich nur ein Buch hätte, das ich mit auf eine lange Reise nehmen würde, dann wäre es dieses.

 

Manfred Prior:
Beratung und Therapie optimal vorbereiten.
Informationen und Interventionen vor dem ersten Gespräch.
Carl Auer 2006

Wie kommt es, dass bereits vor Beginn einer Beratungssitzung (oder einer Veranstaltung) die ersten Verbesserungen für die Beteiligten auftreten – obwohl die „Behandlung“ scheinbar erst beginnt? Was Medizin und Pharmazie als pre-treatment-change kennen, beschreibt Prior hier als zielgerichtete Methode. Er zeigt an vielen wörtlichen Beispielen, wie bereits bei der Vereinbarung einer (Beratungs-) Zusammenarbeit mit Klient/innen wesentliche Weichen für den späteren Erfolg gestellt werden.

Wer sich nicht in systemische Theorie einarbeiten und sie trotzdem anwenden möchte, wird mit diesem kleinen Buch glücklich werden. Die Formulierungen sind gut übertragbar auf die unterschiedlichsten Erstkontakte, und sie kommen meist völlig unauffällig daher.

 

Steve de Shazer:
Wege der erfolgreichen Kurztherapie.
Klett-Cotta, Konzepte der Humanwissenschaften 8/2003

Dieses Buch macht einfach Spaß. Ganz im Gegensatz zu langjährigen analytischen oder verhaltensorientierten Therapieprozessen finden Sie hier die Abkürzung. Der Berater/Coach/Therapeut verzichtet darauf, alles vom Klienten zu wissen. Man muss nicht den Schlüssel finden, um die richtige Tür zu öffnen – möglicherweise führt der Weg nicht durch eine Tür, oder ein Dieterich ist auch geeignet.

Wer im persönlichkeitsbildenden Seminar- und Trainingsgeschäft tätig ist, kann hier wertvolle Hinweise finden, um bei Teilnehmer/innen en passant Lösungen anzustoßen, die kognitiv nicht erreichbar sind.

 

Rosemarie Welter-Enderlin, Bruno Hildenbrand:
Systemische Therapie als Begegnung.
Klett-Cotta, 4., völlig überarb. Aufl. 2004

Welchen emotionalen Rahmen setzen wir für eine beratende Begegnung, und welches Ziel hat diese Rahmung? Welche Arten von Verständnis entwickeln wir für den jeweiligen Fall, den uns unsere Klient/innen präsentieren? Wie unterstützen wir die Fallinhaber, ihre Gefühle im Bezug auf ihre dargestellte (Leidens-) Geschichte zu be- oder zu verarbeiten? Anhand einiges ausführlich geschilderten Beratungsfalles in einer Großfamilie, der nach zwei einführenden Kapiteln den meisten Raum des Buches einnimmt, machen die Autor/innen Merkmale professionellen Handelns deutlich.

 

Günter G. Bamberger:
Lösungsorientierte Beratung.
Praxishandbuch.
Beltz/PVU, 3., vollst. überarb. Aufl. 2005

Ein schön ediertes Lehrbuch mit vielen Beispielen, oft in wörtlicher Rede und gut lesbar. Systematisch und modellbezogen – wer „Gebrauchsanweisungen“ mag, findet hier gutes Material. Die starke Fokussierung auf Lösungen setzt allerdings voraus, das bereits ein Problem definiert wurde. Das Buch enthält am Anfang eine gute Übersicht zur Geschichte der systemischen Therapie und Beratung. (Wer das ausführlicher haben will, siehe Ludewig.)

 

Arist von Schlippe, Jochen Schweitzer:
Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung.
Vandenhoeck & Ruprecht 8/2002

Das Buch entwickelt, jederzeit praxisbezogen, die theoretischen Konzepte, die hinter systemischem Denken stehen, macht eingehend vertraut mit den Techniken und Anwendungsmöglichkeiten und veranschaulicht sie an zahlreichen Fallbeispielen. Aktuelle Kontroversen werden aufgegriffen, in der Kritik der systemischen Therapie werden auch künftige Entwicklungslinien und innovative Anwendungsfelder deutlich. (Klappentext)

Mir gefällt an diesem Lehrbuch, dass es auch für Nicht-Therapeut/innen verständlich geschrieben ist und nicht auf Humor verzichtet, wie z. B. die „Tipps zur Chronifizierung“ (eines Problems) zeigen. Wer heute Coaching anbietet, sollte den Inhalt dieses Buches kennen.

 

Kurt Ludewig:
Systemische Therapie.
Grundlagen klinischer Theorie und Praxis
Klett, Konzepte der Humanwissenschaften 4/1997

Mit dieser Einführung sind Sie hervorragend versorgt, wenn Sie sich nicht die Mühe machen wollen, z. B. bei Sigmund Freud von Übertragung zu lesen, sich mit Carl Rogers die Gestaltung der therapeutischen Beziehung zu erarbeiten, Mara Selvini Palazzoli in die Familientherapie zu folgen oder sich gar durch Niklas Luhmanns Standardwerk über Soziale Systeme oder Heinz von Foersters Gleichungsdschungel zu quälen.

Wer die Grenze von Coaching in Richtung Therapie ausloten will, wird hier interessante Zusammenhänge erkennen. Auch dieses Buch ist sehr ansprechend formuliert.

 

Mara Selvini Palazzoli, L. Boscolo, G. Cecchin, G. Prata:
Paradoxon und Gegenparadoxon.
Ein neues Therapiemodell für die Familie mit schizophrener Störung
Klett, Konzepte der Humanwissenschaften 9/1996

Wer sich mit systemischer Beratung beschäftigt, aber nicht für Therapie interessiert, wird dieses Buch ganz einfach „abgedreht“ finden. Ich habe es zunächst eher aus Pflichtgefühl in die Hand genommen, weil der Mailänder Ansatz der Familientherapie und Mara Selvini Palazzoli so oft zitiert werden. Völlig überrascht bin ich am Text hängengeblieben: Hier wird psychologische Forschung so spannend beschrieben, dass man kaum warten kann, bis die zu therapierende Familie im Fallbeispiel ihre nächste Sitzung hat.

Staunenswert paradox sind die Interventionen, mit denen die Mailänder experimentiert haben (daher der Titel). Dass es hier um schizophrene Störungen gehen soll, ist sachlich zwar richtig, eigentlich aber blankes Understatement, denn die vorgestellte Methode lässt sich ausgezeichnet auf andere Anwendungsgebiete übertragen. Kein Wunder, dass dieses Buch zum Grundlagenwerk wurde.

 

Fritz B. Simon:
Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus.
Carl Auer Compact 3/2008

Das Buch könnte ebenso gut heißen „Vom Urknall bis zur Besiedelung von Alpha Centauri“ oder „The Hitchhiker’s Guide to Systemic Thinking“. Es erinnert mich deshalb an Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis“, weil ich die einzelnen Themen ähnlich fremd und schwer zugänglich finde wie die Beschreibung vogonischer Lyrik. Aber das letzte Kapitel reißt’s raus: Simons zehn Gebote des systemischen Denkens als Quintessenz der vorangegangenen Kapitel machen direkt Lust, es doch noch einmal zu versuchen, wenn ich sehe, was schließlich dabei herauskommen kann.

 

Fritz B. Simon:
Die Kunst, nicht zu lernen.
Und andere Paradoxien in Psychotherapie, Management, Politik …
Carl Auer 1999

In diesem Band werden verschiedene Aspekte von Macht, Ohnmacht und Verantwortung diskutiert. Psychotherapie ist nur ein Beispiel für die Unmöglichkeit, autonome, selbstorganisierte Systeme zu steuern. Sie zeigt sich auch in der Lehre, wo es nützlicher sein kann, das Nichtlernen statt des Lernens zu erklären, und im Management, wo es darum geht, Selbstorganisation zu erklären. (Klappentext)

Ein anregendes Buch für Coaches und Berater/innen, die versucht sind zu meinen, alles im Griff zu haben…

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Entwicklung, Gruppen, Organisationen

Carl Rogers:
Entwicklung der Persönlichkeit.
Psychotherapie aus der Sicht eines Psychotherapeuten.
Klett Verlag, Konzepte der Humanwissenschaften

Carl Rogers’ Zuwendung zum Gesprächspartner, seine Unvoreingenommenheit und die fein ausbalancierte selektive Authentizität sind heute in guten Beratungsgesprächen selbstverständlich. Dabei geht es um mehr als nur Methoden der Gesprächsführung: Rogers skizziert auch seine „Ansichten eines Therapeuten vom guten Leben“ und erklärt, wie er sich einen voll sich entfaltenden Menschen vorstellt.

Meine Art zu arbeiten fußt auf dieser Grundlage, ebenso wie viele der hier vorgestellten Bücher sich direkt oder indirekt auf Rogers beziehen. Der englische Originaltext ist auch sehr gut lesbar.

 

Ruth Cohn:
Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion.
Von der Behandlung Einzelner zu einer Pädagogik für alle.
Klett Cotta, Konzepte der Humanwissenschaften

„Sprich für dich“ und „Störungen haben Vorrang“ – diese Empfehlungen für bestimmte Diskussionen in Gruppen stammen von Ruth Cohn. Themenzentrierte Interaktion (TZI) ist eine spezifische Art der Gesprächsgestaltung, mit der auch in belastenden Situationen oder anspruchsvollen Entscheidungsprozessen eine gute Balance hergestellt werden kann zwischen dem diskutierten Thema und der Befindlichkeit der Teilnehmer/innen.

Moderator/innen sollten dieses Grundlagenwerk kennen und die Methoden beherrschen; für Mediator/innen ist es meiner Ansicht nach Pflichtlektüre.

 

Klaus Antons:
Praxis der Gruppendynamik.
Übungen und Techniken.
Hogrefe, 5. Auflage 1991

Diese Auflage ist gegenüber den Ausgaben aus den 1970er Jahren um ein wertvolles Kapitel erweitert. Das Interessanteste daran sind die Unterschiede von fast 20 Jahren, die der Autor hier herausarbeitet. Die Kritik, welche die Gruppendynamik häufig erfahren hat, wird in einem selbstkritischen Kommentar des Autors wieder aufgegriffen. Absolut lehrreich und herausfordernd für Trainer/innen und Berater/innen, die sich weiterentwickeln wollen.

 

Ulrich Lipp, Hermann Will:
Das große Workshop-Buch.
Konzeption, Inszenierung und Moderation von Klausuren, Besprechungen und Seminaren.
Beltz Weiterbildung 1996

Schönes Geschenk für Berater/innen, die meinen, schon alles zu haben. Witzige Methoden, z. B. die Beerdigung eines gestorbenen Projektes, sehr anregend mit guten Fotos dokumentiert. Ein Nachschlagewerk, das auch in verfahrenen oder langweiligen Arbeitssituationen immer neue Inspirationen bringt.

 

Barbara Langmaack, Michael Braune-Krickau:
Wie die Gruppe laufen lernt.
Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen.
Ein praktisches Lehrbuch.
Beltz Psychologie Verlags Union 1985

Für Anfänger/innen in Beratung und Training ein Muss – wer die Inhalte dieses Buchs verpasst (oder nicht beherzigt), macht typische Fehler oder erfindet sinnloser Weise das Rad neu. Handlich, flüssig zu lesen, setzt kaum Vorkenntnisse voraus. Ich finde es auch für Pädagogen oder Projektmanager hilfreich, z. B. das Kapitel über Vereinbarungen und Kontrakte. Anderswo muss man teure Seminare bezahlen für exakt dieselben Themen. Hier steht’s schon.

 

Roswita Königswieser, Alexander Exner:
Systemische Intervention.
Architekturen und Designs für Berater und Veränderungsmanager.
Beratergruppe NeuwaldeggKlett-Cotta 1998

Für Einsteiger sind die Fallbeschreibungen interessant. Für Profis erfrischt die knappe Form der Theorie. Das Besondere an dem Buch finde ich, dass die vielen verstreuten Versatzstücke der Organisationsentwicklung hier übersichtlich und logisch zusammengefasst sind, und wie diese im Rahmen der beschriebenen Fälle in der Praxis angewendet werden. Ein Grundlagenwerk, das jede/r Berater/in kennen und haben sollte.

 

Hans-Christoph Vogel, Brigitte Bürger, Georg Nebel, Heinz J. Kersting:
Werkbuch für Organisationsberater.
Texte und Übungen.
Institut für Beratung und Supervision, Aachen 1994

Völlig unauffällig kommt das Buch daher, aber der Inhalt haut eine/n bei der ersten Konfrontation glatt um. Wenn Sie sich in das Thema Konstruktivismus als Grundlage von Beratung und Training einarbeiten wollen, dann werden sich Ihre Denkstrukturen nach dieser Lektüre möglicherweise radikal verändert haben.

Praxisnah und inspirierend ist das Kapitel über Geschichten und die Interpretation von Geschichten, wie sie uns in der Beratungsarbeit erzählt werden. Die umfangreich beschriebenen Übungen enthalten hilfreiche Hinweise, worauf es bei der jeweiligen Intervention ankommt, deswegen lohnt sich das Lesen dieser Kapitel auch, wenn Sie z. B. an Stilfragen interessiert sind und Einblick in die Arbeitsweise der Trainer/innen gewinnen wollen.

 

Oliver König, Karl Schattenhofer:
Einführung in die Gruppendynamik.
Carl-Auer Compact 2006

Nach so einem Buch habe ich lange gesucht: Das Wichtigste in Schlagzeilen, erläutert mit passenden Praxisbeispielen aus dem Arbeitsleben. Sehr sachlicher Stil, ein angenehmer Verzicht auf wertende Kommentare, trotzdem werden verschiedene Inhalte beurteilt, aber ausgewogen.

 

Oliver König (Hg.):
Gruppendynamik.
Geschichte, Theorien, Methoden, Anwendungen, Ausbildung.
Profil 2001 (5. Auflage)

Schöne Sammlung durchdachter Theorie. Keine Allgemeinplätze, sondern praxisnahe Reflexionen,  z. B. über den Umgang mit Zeit, blinde Flecken, Gefühle, und jede Menge selbstkritische Bewertungen der Gruppendynamik. Besonders gefällt mir der Beitrag von Bert Voigt und Klaus Antons: Systematische Anmerkungen zur Intervention in Gruppen (S. 202-222), der eine interessante Vergleichsmöglichkeit zum o. g. Werk von Königswieser und Exner bietet.

Einen intellektuellen Genuss bietet mir der Beitrag von Karl Schattenhofer über Gruppenmodelle aus konstruktivistischer Sicht (S. 117-142). Die Beispiele waren für mich eine gute Einführung, um in die Denkschule des radikalen Konstruktivismus einzutauchen.

 

Mara Selvini Palazzoli et al.:
Hinter den Kulissen der Organisation.
Klett, Konzepte der Humanwissenschaften 6/1995

Ein Industriebetrieb, ein Forschungszentrum, eine Krankenstation, ein Schulbezirk: Sie alle nehmen Berater in Anspruch, deren Erfahrungen mit der jeweiligen Organisation hier nachvollzogen werden. In den fortgesetzten Fallsupervisionen werden die Spiele der jeweiligen Organisation aufgedeckt und die typischen Schwierigkeiten und Möglichkeiten erörtert, die den Beratern daraus erwachsen.

Wem Königswieser und Exners Band über Systemische Intervention zu methodenorientiert ist, findet hier eine gute Alternative, um anhand konkreter Fälle nachzuvollziehen, worin der Reiz oder die Tücke komplexer Beratungsaufträge liegen können.

 

Daniel Beaulieu:
Impact-Techniken für die Psychotherapie.
Carl-Auer 3/2008

Die Methoden machen schon beim Lesen Lust, sie auszuprobieren – einen 20-Euro-Schein zerknüllen, den Geduldsfaden verlängern oder Sprudelgetränke aus der Flasche schießen zu lassen. Geeignet finde ich die Techniken nicht nur für Beratung, sondern auch in persönlichkeitsbildenden Seminaren oder in Veranstaltungen rund ums Thema Selbstmanagement. Die Bezeichnung „Impact-Techniken“ war wohl eher eine Marketingidee, das schadet aber nicht.

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Gehirn und Wahrnehmung

Maja Storch, Benita Cantieni, Gerald Hüther, Wolfgang Tschacher:
Embodiment.
Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. 2. Auflage mit Ergänzungskapitel „Embodiment im Zürcher Ressourcen Modell (ZRM)“.
Huber Verlag 2015

Verhalten wird durch Gewohnheitsbildung gelernt und verfestigt. Innere und äußere Haltungen bilden sich durch bewusstes und unbewusstes Einüben aus. In diesem Buch wird mit fundierter naturwissenschaftlicher und neuropsychologischer Fachliteratur erläutert, wie Körper und Psyche zusammenwirken und wie neue und wünschenswerte Haltungen im wörtlichen und im übertragenen Sinne ausgebildet und eingeübt werden können. Endlich kann mit bildgebenden und biochemischen Verfahren exakt beschrieben werden, was Interaktionsstudien schon länger nahe legten. Dieses Wissen inspiriert zu nützlichen praktischen Übungen.

 

Joachim Bauer:
Warum ich fühle, was du fühlst.
Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone.
Heyne 2006

Spiegelneurone ermöglichen uns, mit anderen Menschen mitzufühlen und uns emotional in sie hineinzuversetzen. Dieses Buch erklärt, wie das funktioniert, und welche Konsequenzen für den menschlichen Umgang miteinander das nahe legt.

Die besondere Mischung aus Theorie und Praxis und Bauers Gabe, auch komplexe Sachverhalte gut verständlich darzustellen, zeichnet alle seine an das allgemeine Publikum gerichteten Bücher aus.

Gerald Hüther:
Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn.
Vandenhoeck und Ruprecht 2001, 2016

Sind Sie Gehirnbesitzer oder auch Gehirnbenutzer? Auf nur 139 Seiten erfahren wir, welche Installationen und Programmierungen in unserem Hirn bereits vorgenommen wurden – und was wir selbst dazu beitragen, ob wir es wollen oder nicht. Hüter rät, immer mit einem Augenzwinkern im Text, dass weir bewusster mit unserem zentralen Steuerungsorgan umgehen. – Eines der seltenen Sachbücher, bei dem man immer wieder lachen muss.

 

Gerald Hüther:
Was wir sind und was wir sein könnten.
Ein neurobiologischer Muntermacher.
Heyne Verlag 2011, 2016

„Begeisterung ist Dünger fürs Gehirn“. Wer nach der Bedienungsanleitung weiterlesen will, wird hier fündig.

 

Tobias Esch:
Die Neurobiologie des Glücks.
Wie die Positive Psychologie die Medizin verändert.
Thieme 2012

Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse aus Biologie und Neurologie sind hilfreich, wenn man dieses Fachbuch verstehen will, man muss aber nicht Medizin oder Pharmazie studiert haben. Mich begeistert vor allem Kapitel 7, in dem Bau und Funktion des menschlichen Gehirns beschrieben werden, von den einzelnen Bestandteilen bis hin zur Botenstoffen und Reizleitung. Anhand dieses Buches konnte ich zum ersten Mal nachvollziehen, warum positive Erwartungen so ein Kick fürs ganze Nervensystem sind und warum eine ungünstige Mischung aus Dopamin und Adrenalin (ohne Entspannung) zum Burnout führen kann. Sehr gut dargestellt ist das menschliche Motivationssystem aus neurobiologischer Sicht. Aus meiner Sicht ist dieses Buch Pflichtlektüre für alle, die sich beruflich mit Motivationsmethoden beschäftigen.

 

Torkel Klingberg:
Multitasking.
Wie man die Informationsflut bewältigt ohne den Verstand zu verlieren.
C.H. Beck 2008

Forschungsberichte vom Karolinska-Institut in Stockholm über Konzentrationsvermögen und die Leistungsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses: Was passiert im Gehirn, wenn man zwei Dinge gleichzeitig tut? Wer schon an Joachim Bauers Büchern über Selbststeuerung oder Arbeit Spaß hatte, wird Klingbergs Buch zu schätzen wissen wegen seiner anschaulichen Beschreibung zur systematischen Erforschung alltäglicher Phänomene wie Konzentration, Merkfähigkeit und Erinnerungsvermögen. Hier finden sich auch gute Hintergründe zu aktuellen Themen wie Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern, die Frage nach Nutzen und Schaden von Computerspielen, Demenzprophylaxe und Gehirndoping. Schön, mal so ausführlich zu lesen, was in der Neurologie erforscht wird und wie es erforscht wird.

 

Antonio Damasio:
Descartes‘ Irrtum.
Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn.
List, 7. Aufl. 2012

Die Erkenntnisse aus diesem Buch zusammenzufassen finde ich wirklich schwierig, aber es lohnt sich meines Erachtens, sich durch den Text zu kämpfen: Wir Menschen sind in der Lage, uns Vorstellungsbilder zu machen; wir haben im Gehirn und im Körper nicht nur Erlebtes gespeichert, sondern wir können auch Fantasie und Wünsche bilden und dazu dann „echte“ Gefühle empfinden. Spannend wird’s, wenn es um das Wechselspiel zwischen Wahrnehmung, dem Empfinden und Bewerten des Wahrgenommenen, der Steuerung dieser Wahrnehmung geht. Worauf fokussieren wir unsere Wahrnehmung, was blenden wir mehr oder weniger bewusst aus? Damasio begründet, warum Vernunft und Gefühl nicht nur keine Gegenspieler sind, sondern ohne einander nicht auskommen; diese Begründung ist aber nicht, wie man vielleicht erwarten mag, eine moralische oder philosophische, sondern eine neurobiologische. Kurz: Ohne Gefühle wären wir nicht in der Lage, vernünftige Entscheidungen zu treffen.

 

Daniel Levitin:
This is Your Brain on Music.
Understanding a Human Obsession.
Atlantic Books, London 2006

So verarbeitet das menschliche Gehirn Musik: Töne, Frequenzen, Melodien, Rhythmen, Klangfarben, Tempi und viele weitere Feinheiten werden hier erklärt und komplexe Zusammenhänge Schritt um Schritt entwickelt und erläutert. Für audiophile Musikgenießer/innen eine Fundgrube an Klangverständnis und Selbsterkenntnis. Highlight: Warum die Erwartung und deren wohldosierte Enttäuschung beim Musikhören so reizvoll sind.

 

Robert Jourdain:
Das wohltemperierte Gehirn.
Wie Musik im Kopf entsteht und wirkt.
Spektrum 2001

Gleiches Thema wie oben. Interessantestes Kapitel: Die Abbildung von Musik im Hirn und die Beschreibung eines „tonalen Zentrums“. Wer sich allgemein für Signalverarbeitung in Gehirn interessiert, wird dieses Buch auch spannend finden.

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Selbstmanagement und Arbeitsorganisation

Joachim Bauer:
Selbststeuerung.
Die Wiederentdeckung des freien Willens.
Blessing 2015

Dieses Buch könnte Ihr Leben verändern… Bauer begründet aus neurobiologischer Sicht, wie wir unsere Geschicke wieder selbst steuern können und warum das so erheblich zur Gesundheit beiträgt. Erstaunlich zu lesen, welch großen Einfluss die innere Einstellung zum Thema freier Wille bereits auf das Verhalten eines Menschen hat. Wer sich schon selbst als Opfer abhakt, nutzt seine Chancen schlechter als es zuversichtliche Menschen tun. Dabei geht es Bauer weder um Disziplin als um Enthaltsamkeit, sondern um einen ausgewogenen, bedachtsamen Umgang mit der überbordenden Anzahl von Angeboten zur kurzfristigen Bedürfnisbefriedigung zugunsten langfristig angestrebter Ziele. Ich finde das Buch sehr ermutigend, um eigene Wünsche und Ziele ernst zu nehmen und konsequent zu verfolgen.

 

Maja Storch:
Machen Sie doch, was Sie wollen!
Wie ein Strudelwurm den Weg zu Zufriedenheit und Freiheit zeigt.
Huber 2010

Schon die lustigen bunten Zeichnungen regen mich an, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Die Psychologin Maja Storch beschreibt in ihrem heiteren, knappen Stil anhand typischer Alltagssituationen, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen – und uns dabei immer wieder zwingen, Dinge zu tun, die wir eigentlich gar nicht tun müssten. Der „Strudelwurm“ ist Storchs Symbol für unsere Gefühlswelt. Wenn wir ihn zu oft an die Kette nehmen und würgen, geht es uns schlecht! Storch zeigt, welche Mischung aus „freiem Wurm“ und „gewürgtem Wurm“ zu einem fröhlichen Leben beiträgt, und wie das in der Praxis zu bewerkstelligen ist. Es geht tatsächlich!

 

Gabriele Stöger, Mona Vogl:
Glück und Erfolg beginnen im Kopf.
So überwinden Sie Ihre Blockaden.
Orell Füssli, Zürich 2008

„Hüte dich vor deinen Wünschen – sie könnten in Erfüllung gehen!“ Wer nicht nur Wünsche und Ziele hat, sondern diese auch nach Kosten, Nutzen und nötigen Umsetzungsstrategien durchdenkt, kommt so manchen selbst gebauten Stolperfallen auf die Spur. Dabei illustriert dieses muntere Buch auch Gewohnheiten („das menschliche Gehirn ist so programmiert, dass es Gewohnheiten für richtig hält“) und heimlich angestrebte Sekundärgewinne (z. B. Anerkennung). Jedes Kapitel ein Aha-Effekt!

 

Stephen R. Covey, A. Roger Merrill, Rebecca R. Merrill:
Der Weg zum Wesentlichen.
Zeitmanagement der vierten Generation.
Campus 1997

Eines der wenigen Zeitmanagement-Bücher, das ich vorbehaltlos empfehlen kann, weil es sowohl machbare Methoden und Techniken vorstellt als auch auf die prinzipielle Gestaltung der eigenen work-life-balance eingeht.

 

David Allen:
Wie ich die Dinge geregelt kriege.
Selbstmanagement für den Alltag.
Piper Verlag 2004

Ein Grundlagenwerk, im Originaltitel Getting Things Done, daher manchmal als GTD-Ansatz bezeichnet. Die psychologischen Hintergründe der Selbstorganisation werden von Bauer (siehe oben) m. E. besser und aktueller beschrieben. Wer es jedoch gerne ganz praktisch hat, wird mit diesem Buch gut bedient sein. Sehr anschaulich ist das Flussdiagramm von eingehenden Aufgaben bis zu deren Abarbeitung oder Planung im Kalender (S. 57).

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Psychologie

Stefanie Stahl:
Jein!
Bindungsängste erkennen und bewältigen.
Hilfe für Betroffene und deren Partner.
Ellert & Richter, 7. Aufl. 2011

Wenn Sie sich schon mal in jemanden verliebt haben, mit dem Sie abwechselnd auf den Inseln der Glückseligkeit zuhause waren und sich danach distanziert, getrennt, verlassen oder verstoßen fühlten, und dann ging es wieder von vorne los… dann brauchen Sie dieses Buch.

 

Bernd Sprenger:
Im Kern getroffen.
Attacken aufs Selbstwertegefühl und wie wir unsere Balance wiederfinden.
Kösel 2008

Wer bin ich eigentlich? Muss ich das mit mir machen lassen? Will ich das mittragen? Derlei Fragen stellt man sich schon als Gesunde/r im Berufsalltag und im Privatleben. Ans Eingemachte geht es, wenn Menschen die Grenze des für sie Erträglichen zu wenig beachten oder gar nicht mehr erkennen. Der Autor ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Direktor der Oberbergklinik Berlin-Brandenburg. Menschen mit burn-out-Syndrom, körperlichen und seelischen Zusammenbrüchen und psychosomatischen Erkrankungen gehören zu seinen Patient/innen. Das Buch enthält viele gut nachvollziehbare Fallbeispiele, an denen erschreckend deutlich wird, wie fundamental verletzend Angriffe aufs Selbstwertgefühl sein können.

Berater/innen und Trainer/innen erkennen an diesem Buch, wie wichtig ein wertschätzender Umgang mit ihren Klient/innen ist, insbesondere wenn diese bereits tiefe Verletzungen erlitten haben.

 

Luise Reddemann, Christel Dehner-Rau:
Trauma.
Folgen erkennen, überwinden und an ihnen wachsen.
Trias 2004

Eine Einführung in das Thema Traumatische Erlebnisse, Posttraumatische Belastungsstörungen und deren Bewältigung, die von Laien, Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten gleichermaßen gut verstanden werden kann. Viele hilfreiche Illustrationen.

 

Horst Kraemer:
Das Trauma der Gewalt.
Wie Gewalt entsteht und sich auswirkt. Psychotraumata und ihre Behandlung.
Kösel 2003

Wie Gewalt wirkt, wie sie entsteht und welche Folgen sie für Traumatisierte, aber auch Täter und Justiz hat, beschreibt dieses Buch sachlich, anschaulich, aber nicht reißerisch. Gegenüber den folgenden Titeln ist hier besonders eindrücklich der Anfang allen Übels, die Gewalt selbst, in die Analyse aufgenommen. Für Menschen, in deren Beruf die Konfrontation mit Gewalt und potenziell traumatisierenden Situationen zu erwarten ist, z. B. bei Polizei und Rettungsdiensten, kann dieses Buch dazu beitragen, Vorsorgearbeit aufzubauen, um mit den akuten Situationen besser zurecht zu kommen und Betroffene gezielt unterstützen zu können.

 

Babette Rothschild:
Der Körper erinnert sich.
Die Psychopathologie des Traumas und der Traumabehandlung.
Synthesis 2002

Überraschend verständlich stellt die Autorin dar, wie die Biochemie im Gehirn traumatische Erlebnisse und die Zeit danach verarbeitet – und welche Folgen und Notwendigkeiten sich daraus für die Traumatherapie ergeben. Anschaulich (und in bester systemischer Tradition ressourcenorientiert) trägt sie zusammen, wie traumatisierten Menschen das Überleben gelingt und wie Psychotherapeut/innen vorgehen, um Traumata oder posttraumatische Belastungsstörungen zu heilen oder erträglich zu machen.

 

Luise Reddemann:
Imagination als heilsame Kraft.
Zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorientierten Verfahren.
Pfeiffer bei Klett-Cotta 2002

Zum Verständnis traumatischer Erlebnisse und Traumafolgen – siehe oben. Reddemann dagegen beschreibt schwerpunktmäßig einzeln abgrenzbare Methoden, mit denen Traumatherapie arbeitet. Faszinierend ist die Übertragbarkeit vieler Aufgaben und Übungen auf andere Beratungs- und selbst Trainigsbereiche. Wer nicht speziell an Therapie interessiert ist, wird in diesem Buch trotzdem viele Anregungen finden, um Menschen bei der Erarbeitung neuer Wege und Lösungen zu unterstützen, indem zunächst innere Bilder – Imaginationen – entwickelt werden.

 

Psychotherapie im Dialog, Heft 1, März 2000:
Posttraumatische Belastungsstörungen.
Thieme Verlag

Auf 84 Seiten hervorragend zusammengefasst finden Sie hier relativ aktuelle Fachbeiträge zu Traumaarbeit und Posttraumatischen Belastungsstörungen. Sowohl verschiedene Trauma auslösende Erlebnisse werden beispielhaft dargestellt als auch unterschiedliche Therapieansätze erörtert. Zum Herausgeberteam gehören auch A. v. Schlippe und J. Schweitzer (siehe deren Lehrbuch). Die Zeitschrift richtet sich an Fachleute, was am Fachvokabular auch zu bemerken ist, aber wer sich als Laie ins Thema einarbeiten will, wird sich trotzdem zurechtfinden, weil die Inhalte sehr anschaulich beschrieben sind.

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Wirtschaft und Gesellschaft

Joachim Bauer:
Arbeit.
Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht.
Blessing 2013

Wer sich in den letzten Jahren immer wieder gefragt hat, ob unsere Arbeitswelt eigentlich noch normal läuft, findet hier viele Antworten. Gefühlt hat der Stress enorm zugenommen, und zwar ohne Aussicht auf grundlegende Verbesserung. Dieses Buch stellt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Seite einer Fülle von Herausforderungen dar, wie sie in Bauers nachfolgendem Buch über Selbststeuerung (siehe oben) auf der persönlichen Ebene ausgeführt werden.

Endlich mal eine wissenschaftlich-analytische Begründung, wie sich z. B. Führungsstile und das Betriebsklima auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken.

Besonders gut gefallen haben mir die Ausführungen über das Zustandekommen von Stress aus neurobiologischer Sicht und die gelingende oder mangelnde Steuerung der Wahrnehmung in bestimmten Arbeitsumgebungen.

 

Thomas Piketty:
Das Kapital im 21. Jahrhundert.
C.H. Beck 2015

Meine erstes „richtiges“ wirtschaftswissenschaftliches Buch: Volkswirtschaft und Weltwirtschaft in Zahlen und Daten, verständlich ausgedrückt. So gut geschrieben, dass ich das französische Original gelesen und mit der englischen gearbeitet habe.

Welche Wirtschaftsdynamiken und welche Gesetze steuern, wer wie viel besitzt und wer welches Einkommen zur Verfügung hat? Wie beeinflussen Wirtschaft und Politik, dass derzeit Reiche reicher und Arme ärmer werden? Piketty enthält sich polemischer Wertungen und naheliegender Aufforderungen. Er beschreibt und begründet, welche Daten aus Wirtschaft und Gesellschaft er herangezogen und ausgewertet hat. Sehr unterhaltsam sind Ausflüge in Literatur und Geschichte – immer mal wieder kommt eine erbauliche Herleitung, und am Ende des Kapitels hat man eine Formel verstanden.

 

Paul Mason::
Postcapitalism.
Guide to our future.
Penguin Random House 2015

Wie wird unsere Wirtschaft durch grundlegende Neuerungen in der IT, durch Big Data und neue Kommunikationsformen beeinflusst? Ist das eine neue Welle, ein neuer Langzeit-Zyklus, hatte Kondratieff doch recht? …und warum ist einer der radikalsten Texte von Karl Marx, sein „Fragment über Maschinen“ scheinbar verschwunden? Wenn sozial produzierte Information in Maschinen inkorporiert wird, so Marx, dann ändert sich das Verhältnis von Preis und Profit in der Produktion fundamental.

Wo Piketty eventuelle Vorschläge nur vorsichtig andeutet, schlägt Mason beherzt einen Drei-Punkte-Plan vor, mit dem die Finanzwirtschaft in eine erträgliche Zukunft gehen könnte… Wer verstehen will, welche Einflussgrößen die Finanzsysteme der Welt bestimmen und wie technische und gesellschaftspolitische Entwicklungen die Marktordnung verändern, sollte dieses spannende Werk lesen. Es ist auch eine gute Quelle für „große Namen“ und deren Ideen, die Mason anschaulich und im Zusammenhang beschreibt. Ich sehe in diesem Buch auch eine interessante Brücke zwischen Piketty und Sukhdev (siehe unten).

 

Pavan Sukhdev:
Corporation 2020.
Warum wir Wirtschaft neu denken müssen.
Oekom Verlag 2013

Was Piketty in der Theorie beschreibt, führt Sukhdev in der Praxis aus: Er nennt zahlreiche kritische Beispiele von Unternehmen „Corporation 1920“, die unter Ausnutzung geltender Gesetze die Allgemeinheit schädigen, z. B. weil der Verbrauch natürlicher Ressourcen und die Schädigung der Umwelt oft nicht reglementiert ist. Sukhdev entwirft ein Modell verantwortlichen unternehmerischen Handelns und nennt wiederum viele Beispiele, wie die Mitspieler eines Wirtschaftssystems zum Allgemeinwohl und zum Umweltschutz beitragen können, und zwar sehr wohl in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse.

Gruselig realistisch und penetrant sachlich ist Sukhdevs Beschreibung der zunehmenden Marktkonzentration von Unternehmen, in der letztlich immer weniger, aber global agierende und mächtige Konzerne die Weltwirtschaft und die Weltpolitik bestimmen könnten.